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Zeche Consolidation
Gelsenkirchen-Bismarck

Die Geschichte der Zeche Consolidation ist ein typisches Beispiel für viele weitere Zechen im Ruhrgebiet.

Der Anfang

Die beginnende Industrialisierung im werdenden Ruhrgebiet des 19. Jahrhunderts benötigte immer mehr Kohle, so wurden stetig Bohrlöcher abgeteuft, um auf Kohlenflöze zu stoßen. 1848 wird das erste Bohrloch der späteren Zeche Consolidation niedergebracht. 1858 wird eine Gewerkschaft (eine damalige Rechtsform, vergleichbar einer AG) gegründet, wichtigster Anteilhaber mit den meisten Kuxen ist der Kaufmann Friedrich Grillo, Essen, dem die spätere GuteHoffnungsHütte in Oberhausen gehört. Im Oktober 1863 beginnen die Abteufarbeiten für den Schacht I, der im August 1863 die kohleführenden Schichten erreicht und Oktober 1865 die Förderung aufnimmt. Kurz darauf wird die erste Zechensiedlung angelegt, 1869 wird der zweite Schacht "Wilhelm" abgeteuft, der 1871 die Förderung aufnimmt. In den 80er und 90er Jahren kommt es allgemein zu verringerter Kohlenachfrage, jedoch bleibt Consolidation davon verschont, da die Hüttenwerke und Kokereien der Gutehoffnungshütte im Grillo-Konzern dauerhafte Abnahme sicherstellen können.

Die Industrialisierung

Da nach dem deutsch-französischen Krieg und der Reichsgründung eine Hochkonjunktur eingesetzt hat und die Nachfrage nach Kohle steigt, wird ein dritter Schacht abgeteuft, er fördert Ende 1873 die ersten Kohlen zu Tage. Da die drei Schächte allein nicht mehr für eine sichere Bewetterung ausreichen, wird 1875 ein Luftschacht (später Schacht 5 genannt) in Betrieb genommen. 1882 wird das Grubenfeld durch Übernahme von von Grubenfläche der Zeche Wilhelmine Victoria erweitert. 1883 wird neben den Tagesanlagen von Schacht 1 eine Kokerei errichtet. 1889 wird die Gewerkschaft Consolidation in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Im selben Jahr wird auch neben Schacht 3 eine Kokerei errichtet. Nach 1890 tritt die AG sowohl dem Koks- als auch dem Kohlensyndikat bei, eine Vereinigung fast aller Zechen im Ruhrgebiet, um den Preiskampf zu unterbinden und stabile Kohlepreise festzuschreiben. Bis 1917 werden weitere Schächte und Luftschächte abgeteuft. Nach dem Ende des ersten Weltkrieges kommt es im Zuge der Arbeiterunruhen zu Streiks und Absetzung des Betriebsführers durch die Belegschaft. 1922 wird die Aktiengesellschaft von der Mannesmann-Röhrenwerke AG übernommen, bis 1932 werden weitere Schächte in Betrieb genommen. Von 1932 bis 36 muß absatzbedingt die Kokerei auf Schacht 3/4/9 stillgelegt werden. 1938 wird sie völlig erneuert wieder angefahren. 1942 wird an Schacht 1/6 eine Kohleaufbereitung errichtet, stündlich werden von hier 450 Tonnen Kohle zum Hydrierwerk Scholven transportiert und dort in Benzin umgewandelt, um den Wehrmachtsbedarf an Treibstoff zu gewährleisten. Im Januar 43 wird durch Luftangriffe die Förderung stark beschädigt.

Nach dem zweiten Weltkrieg

Die Zerstörung großer Teile des Reviers ging auch an Gelsenkirchen-Bismarck nicht vorbei. Im Mai 45 kann die Förderung nur in kleinem Rahmen wiederaufgenommen werden, erst im August wird die Kokerei an Schacht 3/4/9 wiederangefahren, Schacht 5 muß 45/46 mit Trümmerschutt verfüllt werden. Erst 1949 wird die Kohleförderung auf Schacht 1/6 wiederaufgenommen. Im Zuge der durch die Allierten angeordneten Entflechtung des Mannesmann-Konzerns wird die Consolidation Bergbau AG 1952 gegründet, diese wird 1953 mit der Essener Steinkohlen AG, der Mannesmann-Kokerei AG und der Mannesmann Bergbau AG verschmolzen. Sitz der neuen Gesellschaft unter dem Namen "Essener Steinkohlebergwerke AG" wird Essen. 1959 wird das Vermögen dieser AG wieder auf die Mannesmann AG rückübertragen.
In den sechziger Jahren enden die "fetten" Jahre des Bergbaus. Die Konkurrenz durch Öl und billigere Importkohle wird immer stärker, Anfang 67 beschließt der Aufsichtsrat umfangreiche Zentralisierungs- und Stillegungsmaßnahmen, dazu zählen die Fördereinstellung auf Schacht 1/6, Stillegung der dort angeschlossenen Kokerei und Entlassung von 1700 Mitarbeitern. 1971 wird das Südfeld der gerade stillgelegten Zeche Graf Bismarck übernommen, außerdem werden Pluto und Consolidation gemeinsam verwaltet. 1973 wird über Schacht 3 eine neue Turmförderanlage angefahren, jedoch schon Mitte 1975 werden die Kokerei, die Wäsche und die Aufbereitungsanlage an Schacht 1/6 abgebrochen.
1969 wird die Ruhrkohle AG staatlicherseits gegründet, alle Zechen des Ruhrgebiets werden von ihr übernommen. Im Juli 1988 werden Consolidation und Zeche Nordstern zum Verbundberkwerk Consolidation/Nordstern zusammengelegt, dieses 1993 wiederum mit der Zeche Hugo zum Bergwerk Hugo/Consolidation. Jedoch bereits 1994 muß dieses die Förderung einstellen, die Abbrucharbeiten beginnen 1995, 96/97 fallen die meisten Tagesanlagen und die Schächte sind verfüllt.

Die Zeche heute

Nach dem Abbruch fast aller Tagesanlagen sind vom Ensemble Schacht 3/4/9 nur wenige Bauten erhalten geblieben. Ein kleines Kraftwerk produziert weiterhin nach dem Verkauf an die STEAG Strom und Wärme, das Doppelstrebenfördergerüst Schacht 9 nebst einigen Hallen ist Industriedenkmal, darin eine Dampffördermaschine, der Förderturm Schacht 4 und das zugehörige Schachtgebäude werden zu einem Musikprobenzentrum umgebaut, im Luftschacht entsteht ein Theather. So werden einige Zeugnisse der Industriegeschichte erhalten und das Gelände nicht zu einem der vielen Einkaufsparks umgewandelt, die im Revier auf ehemaligen Industrieanlagen entstanden.

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